Beauftragungsfeier für Akolythen am 11. April 2025
Jesus ruft zur Mitleidenschaft
Speyer. Bislang war die offizielle Beauftragung zum Lektoren- und Akolythendienst einer von mehreren Zwischenschritte ins Diakonen- und Priesteramt. Ein kleiner Meilenstein für die Bewerber auf ihrem Weg zur Weihe. Auf Wunsch des Papstes aber sollen alle Frauen und Männer, die entsprechende Dienste am Wort Gottes sowie am Altar übernehmen, entsprechend beauftragt werden. Bereits im Januar 2021 hat Franziskus dies in seinem Schreiben „Spiritus Domini“ festgelegt und eine Änderung des Kirchenrechts vorgenommen.
„Wir im Bistum Speyer sind so etwas wie Pioniere, die dem Wunsch des Papstes in der vorgelegten Form Rechnung tragen“, so die Auskunft von Regens Franz Vogelgesang. Seit vergangenen Jahr erteile der Speyerer Weihbischof den Frauen und Männern, die künftig als Pastoral- und Gemeindereferent*innen vor ihrer feierlichen Aussendung gemeinsam mit Priester- und Diakonenkandidaten die Beauftragung. „Es bleibt noch die Aufgabe, die Beauftragungen auch Nicht-Theologen zu erteilen, die sich nach einer entsprechenden Ausbildung zum Lektoren- und Akolythendienst in ihren Gemeinden bereit erklären“, erläutert Vogelgesang.
Am 11. April hat Weihbischof Otto Georgens im Speyerer Priester- und Pastoralseminar St. German in einem Gottesdienst drei Frauen und zwei Männer mit den verschiedenen Diensten beauftragt: Die angehende Pastoralreferentin Ann-Marie Weber sowie die angehenden Gemeindereferentinnen Anette Juric und Juliane Schlich wurden als Lektorinnen und als Akolythen beauftragt. Priesterkandidat Aaron Klaaßen erhielt die Beauftragung zum Lektor, Diakonatsbewerber Michael Zimmermann die zum Akolyth.
Weihbischof Georgens stellte seine Predigt unter den Leitsatz „Gott gibt sich uns Menschen zu erkennen im Schicksal Jesu von Nazaret“. Der Weg Jesu ans Kreuz und sein Leiden und Sterben „lässt uns nicht einfach auf Distanz gehen. Wir müssen uns positionieren: Auf welcher Seite stehen wir?“ Jesu Weg „ruft uns zur Mitleidenschaft, zur Compassion“, so Otto Georgens.

Aussendung am Sonntag, den 09. Juli 2023
„Lasst die Freude nicht zu kurz kommen!“
Speyer. In einem feierlichen Gottesdienst wurden die Gemeindereferentinnen Nicole Gajos und Alina Menzel, am Sonntag, den 09. Juli 2023, im Dom zu Speyer von Weihbischof Otto Georgens offiziell in den seelsorglichen Dienst des Bistums Speyer ausgesandt. Die beiden Gemeindereferentinnen werden zum 1. August ihre neuen Stellen antreten: Gajos wird künftig in der Pfarrei Dahn Hl. Petrus tätig sein, Menzel in der Pfarrei Wörth Hl. Christophorus. Der „Bestimmungsort, die Destination, das Ziel“, seien laut Georgens nicht nur geographisch zu verstehen. Er appellierte daran, als „Macher“ an einer erfolgreichen Kirche mitzuwirken. Trotz zahlreicher Herausforderungen gelte: „Lasst die Freude nicht zu kurz kommen!“
In seiner Predigt dankte Weihbischof Georgens nicht nur den beiden Gemeindereferentinnen, die nun nach jahrelanger Ausbildung in den Dienst des Bistums treten. Er dankte auch den Ausbilderinnen und Ausbildern, Familie, Freundinnen und Freunden und allen, welche die Referentinnen auf ihrem Weg unterstützt haben, denn es sei nicht einfach in diesen Zeiten „ja zu sagen zum Dienst in der Kirche, deren Glaubwürdigkeit tief erschüttert ist.“

von links: Nicole Gajos und Alina Menzel im feierlichen Gottesdienst
Die Destination Kirche sei nicht irgendein Jobangebot, sondern Berufung an einer gemeinsamen Mission mitzuwirken, „trotz Unvollkommenheit und Reform- und Erneuerungsbedarf“. Wenn „Ideen, Wünsche und Träume“ auf Widerstände träfen, sei Vertrauen in den „Weg des Glaubens“ gefragt, so Georgens. Mit der heutigen Sendung sei eine Botschaft verbunden, die „stärker und größer ist als jede menschliche Klugheit.“
Sich einmischen, unternehmerisch sein, Neues wagen, Netzwerke knüpfen, Partei ergreifen, zuhören, ermächtigen, befähigen und mehr, sollen die Gemeindereferentinnen laut Georgens. Denn wenn Christus wiederkomme, solle er nicht nur „Büros, pastorale Konzepte und Protokolle von Sitzungen“ finden. Es brauche lebendige und vertrauensvolle Menschen, damit wir „voll Freude und Zuversicht das Kommen Jesu Christi erwarten.“

Gajos und Menzel haben sechs Semester Praktische Theologie an der Katholischen Hochschule Mainz studiert. Menzel hat dort zusätzlich einen Studienabschluss in Sozialer Arbeit gemacht und ein Semester Theologie in Irland absolviert. Es folgte bei beiden eine zweijährige Berufseinführungsphase in der Pfarrei und im schulischen Religionsunterricht.
Insgesamt gibt es im Bistum Speyer zurzeit 112 Gemeindeassistent*innen. Etwa die Hälfte ist in der Pfarrseelsorge tätig, rund ein Drittel als Religionslehrerin oder Religionslehrer, die übrigen arbeiten in der außerordentlichen Seelsorge, zum Beispiel in Krankenhäusern.
Gemeindeassistent*innen studieren in der Regel drei Jahre Praktische Theologie an einer Katholischen Hochschule oder an der Fachakademie für Pastoral- und Religionspädagogik in Freiburg. Anschließend absolvieren sie gemeinsam mit den Priesteramtskandidaten und den angehenden Pastoralassistent*innen den zweijährigen Pastoralkurs am Priesterseminar in Speyer mit Praxisanteilen in der Gemeinde. Nach einem weiteren Jahr der Berufseinführung werden sie zu Gemeindereferent*innen ernannt. [Text: is, Foto: Klaus Landry]
Im Rahmen der Theologentage 2023:
Bischof Wiesemann erteilt Gabriel Kimmle die Admissio
Dörrenbach. Die Theologentage der Priesterkandidaten des Priesterseminars St. German in Speyer finden in der Karwoche statt. Sie beschäftigen sich in diesem Jahr mit der spirituellen Botschaft des Speyerer Doms. Am Samstag vor Palmsonntag, erhielt Gabriel Kimmle aus Birkenhördt die Admissio im Rahmen eines Ausflugs während dieser Theologentage. Die Admissio wird üblicherweise im Priesterseminar erteilt. Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Generalvikar Markus Magin, Domkapitular Franz Vogelgesang und Pfarrer Martin Seither, Spiritual und geistlicher Begleiter im Priesterseminar sowie neben Gabriel Kimmle fünf weitere Seminaristen hatten die Fahrt von Speyer auf sich genommen, um die Heilige Messe in der mit Hilfe des Bistums renovierten Wallfahrtskapelle „Maria Hilf“ in Dörrenbach zu feiern, das zur Pfarrei Hl. Edith Stein Bad Bergzabern gehört, der Heimatpfarrei von Gabriel Kimmle. Im September wird seine Weihe zum Diakon folgen. Pfarrer Bernd Höckelsberger, Kaplan Rayapa Beerla und die Pastoralreferentin Nina Bender und Familienangehörige nahmen ebenfalls am Gottesdienst teil. Elias Westermann ließ die Orgel erklingen.

In seiner Predigt nahm der Bischof den langen Weg in den Blick, den Priesterkandidaten nehmen müssen. Er habe einen hohen Respekt vor Gabriel Kimmle, der diesen Weg auf sich nehme. Er sprach über das Geheimnis der Berufung: einerseits den Ruf von Gott her zu hören, andererseits die innere Bereitschaft des Menschen, auf diesen Ruf zu hören, ihn umzusetzen und dran zu bleiben, wenn Kontakte oder schmerzende herausragende Ereignisse sich in den Weg stellen. Gottes Gnade wirke dabei immer, nicht nur punktuell. In Zeiten des inneren Ringens wachse Vertrauen im Verborgenen. Auch Jesus Christus habe sich in die Wüste zurückgezogen, begegnete der letzten gezielten Versuchung durch den Teufel. Er hatte unendliches Vertrauen seinem Vater gegenüber, auch wenn er nicht sah, wo der Weg enden würde: „Dein Wille geschehe.“
Der Bischof wandte sich am Ende der Predigt noch einmal direkt an Gabriel Kimmle: „Der Auferstandene lebt mitten in meiner Berufung, das gibt Kraft.“ Anschließend nahm er Georg Kimmle in die Reihe der Kandidaten auf, die sich auf die Weihe vorbereiten. Der Kandidat erklärte mit fester Stimme seine Bereitschaft zum apostolischen Amt. Der Bischof dankte ihm mit den Worten „Ich nehme voll Freude entgegen, was Er in Ihnen begonnen hat.“
Dieter Wieg führte nach der Heiligen Messe die Versammelten sachkundig in die abwechslungsreiche Geschichte der Wallfahrtskapelle auf dem Kolmerberg ein. Nach einem Imbiss in der Eremitenklause der Kapelle („dankbar, weil gut geheizt“) fuhr man über die Grenze ins benachbarte Elsass, wo eine Stadtführung in Wissembourg auf dem Programm stand. Am Nachmittag führte Pfarrer Bernd Höckelsberger die Gäste aus Speyer „auf den Spuren der Hl. Edith Stein“ durch Bad Bergzabern, besonders auch durch die St. Martinskirche, die Taufkirche der Heiligen. Hier fand auch am Abend die Vesper zum Palmsonntag statt, zu der auch die Angehörigen der Pfarrei eingeladen waren.
Ein gemeinsames Abendessen im Edith-Stein-Haus beschloss den Tag, bei dem man „zusammensitzen und sich austauschen konnte, was auch für Theologen immer wieder wichtig ist“, wie Bischof Wiesemann betonte. Bei dieser Gelegenheit erhielt der Weihekandidat aus der Hand des Bischofs seine Admissio-Urkunde. Gabriel Kimmle bedankte sich beim Bischof für das in ihn gesetzte Vertrauen und die Zusage des Gebetes. Bischof Wiesemann bedankte sich bei der Pfarrei für die gastfreundliche Aufnahme und wünschte allen fruchtbare Kar- und Ostertage.
[Text und Foto: Doris Ehrhardt]