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Austausch im Vorfeld der Herbstvollversammlung
Bischöfe aus dem Südwesten Deutschlands zu Gast in Speyer

Am Freitag, den 20. September 2024 sind die Bischöfe aus den Diözesen Freiburg, Fulda, Limburg, Mainz, Rottenburg-Stuttgart, Speyer und Trier am 19. und 20. September in unserem Priesterseminar zu ihrem traditionellen Treffen im Vorfeld der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (23. bis 26. September 2024 in Fulda) zusammengekommen. Die Bischöfe tauschten sich über die Themen der Vollversammlung aus und sprachen über Fragen, die dabei besonders die Diözesen im Südwesten Deutschlands betreffen.

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An dem Austausch nahmen teil (vlnr): Bischof Dr. Georg Bätzing (Limburg), Erzbischof Stephan Burger (Freiburg), Weihbischof Dr. Gerhard Schneider (Rottenburg-Stuttgart), Diözesanadministrator Clemens Stroppel (Rottenburg-Stuttgart), Weihbischof Dr. Peter Birkhofer (Freiburg), Weihbischof Matthäus Karrer (Rottenburg-Stuttgart), Weihbischof Jörg Michael Peters (Trier), Weihbischof Otto Georgens (Speyer), Weihbischof Dr. Karlheinz Diez (Fulda), Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Weihbischof Dr. Christian Würtz (Freiburg), Bischof Dr. Michael Gerber (Fulda), Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier), Bischof Dr. Peter Kohlgraf (Mainz), Weihbischof Thomas Maria Renz (Rottenburg-Stuttgart), Weihbischof Robert Brahm (Trier)

[Text und Foto: Bistum Speyer]

Samstag, 07. September 2024
„Wichtiger Schritt für die Herausforderungen von Kirche in der heutigen Zeit“  – Startschuss zur gemeinsamen Ausbildung für pastorale Berufe in der Metropolie Bamberg

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Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann begrüßte alle Anwesenden zum gemeinsamen Gottesdienst

Speyer. Erzbischof Herwig Gössl (Bamberg), Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Bischof Dr. Franz Jung (Würzburg) und Generalvikar Michael Alberter (Eichstätt) haben am Samstag in Speyer mit einer Eucharistiefeier den Startschuss gegeben zur gemeinsamen Ausbildung für pastorale Berufe in der Metropolie Bamberg. Zukünftig werden Pastoral- und Gemeindeassistenten mit den Priesterkandidaten in wesentlichen Teilen gemeinsam ausgebildet. Seit Montag waren die künftigen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine Einführungswoche im Speyerer Priesterseminar.
Speyers Bischof Wiesemann begrüßte alle Anwesenden zu einem „ganz besonderen Tag“. Die Entscheidung zur gemeinsamen Ausbildung der Priesteramtskandidaten in der Metropolie liege bereits einige Jahre zurück, und „nun gehen wir den wichtigen nächsten Schritt, die gemeinsame Ausbildung aller pastoralen hauptamtlichen Kräfte. Das ist ein wichtiger Meilenstein.“ Bischof Wiesemann dankte allen, die zur Realisierung des neuen Konzepts beigetragen haben, auch wenn es nicht immer einfach gewesen sei. Er begrüßte neben Erzbischof Gössl, Bischof Dr. Jung und Generalvikar Alberter auch alle Regenten und Ausbildungsleitungen der Metropolie-Bistümer; ebenso wie alle Kandidatinnen und Kandidatinnen, „die sich gemeinsam auf den Weg machen“.
Erzbischof Herwig Gössl aus Bamberg zeigte sich erfreut über den Erfolg der zurückliegenden Einführungswoche: „Ich habe schon von verschiedensten Seiten gehört, wie gut es lief.“ Seine anschließende Predigt widmete Gössl dem Thema Veränderung. „In den Bereichen der Technik sind ständig Fortschritte zu verzeichnen, bei der Digitalisierung sowieso bis hin zur Künstlichen Intelligenz. Dieses Phänomen der ständigen Veränderung zieht sich praktisch durch alle Lebensbereiche, auch durch unsere kirchlichen Strukturen“, so Gössl. Veränderungen brächten aber fast immer Verunsicherungen, und damit einhergehend Scheu und Ablehnung, mit sich. Sie seien aber dennoch wichtig, geradezu lebensnotwendig.
„Veränderung – dieses Wort steht auch über der Erarbeitung und Etablierung einer kooperativen Berufseinführung für die verschiedenen pastoralen Berufsgruppen im Bereich der Bamberger Kirchenprovinz.“ In seiner Predigt betonte Gössl, dass die kooperative Berufseinführung ein wichtiger und richtiger Schritt für die Herausforderungen von Kirche in der heutigen Zeit sei. Zwar angestoßen durch personelle und finanzielle Not, könne er aber auch ein Impuls sein, um sich tiefer mit der Frage zu beschäftigen, was der Kern aller Tätigkeiten als Kirche ist, führte der Bamberger Erzbischof aus. „Was willst du, Herr, dass wir tun sollen? Das ist die synodale Frage schlechthin und darauf finden wir nur eine Antwort im Hören aufeinander und im miteinander Hören auf das, was Gott uns heute sagen will.“ Insofern sei die kooperative Berufseinführung keine ungeliebte Notlösung, aber auch nicht aus blanker Freude heraus entstanden.
Gössl: „Veränderungen werden nicht ausbleiben, auch wenn sie anstrengend und unbeliebt sind.“ Aber sie seien auch ein Zeichen von Lebendigkeit. Entscheidend sei, dass bei allem immer die Kernfrage erkennbar bleibe: „Die Frage nach Gott und nach seinem Willen“.
In der vergangenen Einführungswoche setzten sich die 18 Kandidatinnen und Kandidaten unter anderem mit den verschiedenen Seelsorgeberufen auseinander und tauchten in ihre persönliche Glaubensbiografie ein. Neben dem Verständnis der eigenen Rolle standen auch praktische Übungen zur Selbstpräsentation, wie Rollenspiele und ein Pressegespräch, auf dem Programm. Der gemeinsame Gottesdienst bildete nun den Abschluss der Auftaktwoche. Stellvertretend für die Gruppe blickten Jonas Reißmann (Priesteramtskandidat, Bistum Eichstätt) und Juliane Schlich (Gemeindeassistentin, Bistum Speyer) am Ende noch einmal auf die Höhepunkte der Woche und zogen ein gemeinsames Fazit: „Wir sind eine bunte und vielfältige Truppe. Die nächsten drei Jahre unserer gemeinsamen Ausbildung werden sicher eine tolle Zeit, auf die wir uns sehr freuen.“

[Text: Bistum Speyer, Bistum Bamberg | Fotos: Klaus Landry]
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Zum Abschluss des Gottesdienstes versammelten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem gemeinsamen Lied vorm Altar
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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der neuen kooperativen Ausbildung zusammen mit Vertretern der Bistümer
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Bambergs Erzbischof Herwig Gössl predigte zum Thema Veränderung

Deutschland zu Gast in Speyer – Seminaristentag 2024

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Vom 10. bis zum 12. Mai 2024 waren rund 250 Priesterkandidaten aus ganz Deutschland bei uns zu Gast. Sie wurden von etwa 40 weiteren Personen begleitet, den Regenten und Spiritualen der deutschen Priesterseminare. Als besonderer Gast war Lazarus Kardinal You Heung-sik aus Rom angekündigt, Präfekt des Dikasteriums für den Klerus. Franz Vogelgesang, Domkapitular und Regens des Priesterseminar St. German in Speyer, freute sich im Vorfeld auf einen regen Austausch: „Die Konferenz mit Kardinal You wird sicherlich ein Höhepunkt werden – die Seminaristen können ihre Fragen zu den brennenden Themen wie dem Synodalen Weg, der Stimmung in Deutschland, aber auch dem Berufungsweg des Kardinals, direkt dem Gast aus Rom stellen.“

Das dreitägige Programm rund um unser Priesterseminar Sankt German bestand aus Gottesdiensten, zahlreichen Möglichkeiten zur Begegnung und kulturellen Aspekten. So wurde zum Beispiel die Friedenskirche St. Bernhard besucht, in der unter anderem Erde von den Schlachtfeldern der beiden Weltkriege aufbewahrt wird, aber auch eine deutsch-französische Weinprobe.

Der Seminaristentag fand 2024 erstmals in Speyer statt, der vorherige wurde vor fünf Jahren im Bistum Fulda begangen. Von den insgesamt 27 deutschen Bistümern waren 26 vertreten – lediglich das Bistum Passau fehlte, da hier parallel eine Priesterweihe stattfand. Die meisten Seminaristen damen aus den Bistümern Augsburg und Regensburg sowie dem Erzbistum Köln. Aus dem Bistum Speyer haben sechs Seminaristen teilgenommen.

[Text: nach is, Fotos: Klaus Landry]

Interview zum Seminaristentag
Mit dabei war beim Seminaristentag 2024 in Speyer auch Tizian Janzen aus Münster. Im Interview spricht der Vorsitzende der Seminarsprecherkonferenz über das Treffen, die Krise der Kirche und seine eigene Berufung.
Hier gehts zum Interview auf katholisch.de …

Zur „Nachlese“ haben wir drei interessante Texte als PDFs für Sie:
Im Gespräch mit S.Em. Car. Lazzaro You Heung-sik
Predigt bei der Vigilfeier
Predigt von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann beim Pontifikalamt 


Pontifikalamt am 12. Mai 2024 zum Deutschen Seminaristentag und zum 65-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Speyer-Chartres – Mehrere Bischöfe, 250 Priesteramtskandidaten und Gäste aus Chartres im Dom zu Speyer
Seminaristen aus dem gesamten Bundesgebiet waren am vergangenen Wochenende zum Deutschen Seminaristentag zu Gast in Speyer. Die angehenden Priester tauschten sich sowohl untereinander als auch mit hochrangigen Kirchenvertretern aus. Eine besondere Verbindung ergab sich zur gleichzeitig gefeierten 65-jährigen Städtepartnerschaft von Speyer mit dem französischen Chartres. Das feierliche Pontifikalamt zelebrierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann mit dem Präfekten des römischen Klerusdikasteriums Kardinal Lazarus You Heung-sik, dem Bischof von Chartres Philippe Christory, der Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und mit 250 Seminaristen, die zusammen mit ihren Seminarvorständen aus dem ganzen Bundesgebiet angereist waren.

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Bischof Wiesemann mit den Seminaristen und Gästen aus der Weltkirche

Als verbindendes Element von Deutschland und Frankreich war im Dom zu Speyer die Glocke aus dem „Stacheldrahtseminar“ zu sehen. Das „Seminaire des barbeles“ war ganz in der Nähe von Chartres, in Le Coudray, zu finden. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden hier deutsche und österreichische Seminaristen aus Gefangenenlagern in ganz Frankreich zusammengeführt. Im Stacheldrahtseminar sollten sie das Rüstzeug für eine praktische und moralische Verantwortung in der Nachkriegszeit lernen. Als der damalige Nuntius Roncalli das Seminar 1946 besuchte, sah er darin ein Zeichen der Völkerverständigung.

Die moralische Erneuerung, die damals geschah, sei auch im Hinblick auf die anstehende Europawahl relevant, so Bischof Wiesemann in seiner Predigt: „So erhält geistliche Ausbildung, ohne es direkt anzuzielen, immer wieder in der Geschichte eine hoch brisante politische Bedeutung und Aufgabe, weil die Liebe, für die wir Zeugen sein sollen, jedem Menschen, jedem Geschöpf auf diesem Erdenrund gilt und die Versöhnung, die uns Christus durch sein Blut erwirkt hat, das ganze Menschengeschlecht ausnahmslos umfasst.“ Er sprach sich dafür aus, mit einem weiten Horizont zu denken und zu urteilen – katholisch heiße auch weltumfassend zu sein.

Als konkrete Beispiele hierfür begrüßte Bischof Wiesemann Kardinal Lazarus You, einen Südkoreaner, der in Rom das Klerusdikasterium leitet, sowie Philippe Christory, den Bischof von Chartres. Mit letzterem läutete er die einstige Glocke vom Stacheldrahtseminar von Chartres: „Sie soll uns an die vielen erinnern, die damals aus den bitteren Erfahrungen von Gewaltherrschaft und Krieg mit dem festen Vorsatz herausgegangen sind, alles zu tun, damit nie wieder Krieg werde, nie wieder Hass die Menschen und Völker entzweien, kein engstirniger Nationalismus dem anderen die Würde rauben sollte, sondern Freiheit und Frieden, Versöhnung und Völkergemeinschaft unser Leben prägen sollten.“

Das Pontifikalamt am Sonntag bildete den Abschluss des dreitägigen Programmes des Deutschen Seminaristentages. Am Freitag startete die Begegnung im Priesterseminar St. German in Speyer. Nach einer Vigilfeier begrüßten Bischof Wiesemann, Regens Vogelgesang (Bistum Speyer) und Regens Gärtner (Bistum Fulda, Vorsitzender der deutschen Regentenkonferenz) die Seminaristen. Es folgten eine eucharistische Anbetung und die Komplet. Der Samstag begann mit einer Heiligen Messe im Priesterseminar. Im Anschluss gab es bei einer „Conferenza“ die Gelegenheit, mit Kardinal You ins Gespräch zu kommen. Am Nachmittag standen Dom- und Stadtführungen auf dem Programm, so wurde zum Beispiel auch das Judenbad in Speyer besichtigt. Nach der Vesper in der Friedenskirche St. Bernhard begann ein pfälzisch-französisches Abendessen. Eine Komplet läutete das Ende des Tages ein. Am Sonntag folgte der Laudes das Pontifikalamt. Anschließend begann nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen im Priesterseminar St. German die Rückreise der Teilnehmenden.

[Text: is, Fotos: Klaus Landry]
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