Beauftragungen

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Beauftragungen

Beauftragungsfeier für Akolythen
„Niemand nimmt uns das Leben. Wir haben es ja schon gegeben.“

Speyer. Am Freitag, dem 31. März 2023, wurden in der Kirche des Pastoral- und Priesterseminares St. German in Speyer neue Akolythen beauftragt. Aus dem Bewerberkreis der Priesteramtskandidaten wurde Markus Breuer aus der Pfarrei Pax Christi, Speyer beauftragt. Aus dem Bewerberkreis der Ständigen Diakone wurden Daniel Brosch, Pfarrei Hl. Katharina von Siena, Ludwigshafen und Stefan Kopf aus der Pfarrei Hl. Edith Stein, Schifferstadt, beauftragt. Der Akolyth (übersetzt: Gefolgsmann) hat in der Heiligen Messe hauptsächlich die Aufgabe, in der Eucharistiefeier den Altar zu bereiten und die heilige Kommunion auszuteilen.
„Niemand nimmt uns das Leben. Wir haben es ja schon gegeben.“, lautete die Kernbotschaft von Weihbischof Otto Georgens im Rahmen der Beauftragungsfeier. Er erzählte von der algerischen Schwester Esther, die auf die Frage nach der Angst um ihr Leben entsprechend geantwortet hatte. In Algerien besteht für Christen durch islamistische Fanatiker Lebensgefahr – Schwester Esther wurde später ermordet. Analog dazu sei auch der Gründonnerstag zu verstehen: Jesus habe, repräsentiert durch die Zwölf im Abendmahlssaal, sein Leben an die ganze Welt verschenkt. „Liebe Akolythen, lebt aus der Eucharistie und werdet für andere zum Brot des Lebens.“, schloss Weihbischof Georgens seine Predigt.

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[Text: is, Foto: Klaus Landry]

Im Rahmen der Theologentage 2023:
Bischof Wiesemann erteilt Gabriel Kimmle die Admissio

Dörrenbach. Die Theologentage der Priesterkandidaten des Priesterseminars St. German in Speyer finden in der Karwoche statt. Sie beschäftigen sich in diesem Jahr mit der spirituellen Botschaft des Speyerer Doms. Am Samstag vor Palmsonntag, erhielt Gabriel Kimmle aus Birkenhördt die Admissio im Rahmen eines Ausflugs während dieser Theologentage. Die Admissio wird üblicherweise im Priesterseminar erteilt. Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Generalvikar Markus Magin, Domkapitular Franz Vogelgesang und Pfarrer Martin Seither, Spiritual und geistlicher Begleiter im Priesterseminar sowie neben Gabriel Kimmle fünf weitere Seminaristen hatten die Fahrt von Speyer auf sich genommen, um die Heilige Messe in der mit Hilfe des Bistums renovierten Wallfahrtskapelle „Maria Hilf“ in Dörrenbach zu feiern, das zur Pfarrei Hl. Edith Stein Bad Bergzabern gehört, der Heimatpfarrei von Gabriel Kimmle. Im September wird seine Weihe zum Diakon folgen. Pfarrer Bernd Höckelsberger, Kaplan Rayapa Beerla und die Pastoralreferentin Nina Bender und Familienangehörige nahmen ebenfalls am Gottesdienst teil. Elias Westermann ließ die Orgel erklingen.

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In seiner Predigt nahm der Bischof den langen Weg in den Blick, den Priesterkandidaten nehmen müssen. Er habe einen hohen Respekt vor Gabriel Kimmle, der diesen Weg auf sich nehme. Er sprach über das Geheimnis der Berufung: einerseits den Ruf von Gott her zu hören, andererseits die innere Bereitschaft des Menschen, auf diesen Ruf zu hören, ihn umzusetzen und dran zu bleiben, wenn Kontakte oder schmerzende herausragende Ereignisse sich in den Weg stellen. Gottes Gnade wirke dabei immer, nicht nur punktuell. In Zeiten des inneren Ringens wachse Vertrauen im Verborgenen. Auch Jesus Christus habe sich in die Wüste zurückgezogen, begegnete der letzten gezielten Versuchung durch den Teufel. Er hatte unendliches Vertrauen seinem Vater gegenüber, auch wenn er nicht sah, wo der Weg enden würde: „Dein Wille geschehe.“
Der Bischof wandte sich am Ende der Predigt noch einmal direkt an Gabriel Kimmle: „Der Auferstandene lebt mitten in meiner Berufung, das gibt Kraft.“ Anschließend nahm er Georg Kimmle in die Reihe der Kandidaten auf, die sich auf die Weihe vorbereiten. Der Kandidat erklärte mit fester Stimme seine Bereitschaft zum apostolischen Amt. Der Bischof dankte ihm mit den Worten „Ich nehme voll Freude entgegen, was Er in Ihnen begonnen hat.“
Dieter Wieg führte nach der Heiligen Messe die Versammelten sachkundig in die abwechslungsreiche Geschichte der Wallfahrtskapelle auf dem Kolmerberg ein. Nach einem Imbiss in der Eremitenklause der Kapelle („dankbar, weil gut geheizt“) fuhr man über die Grenze ins benachbarte Elsass, wo eine Stadtführung in Wissembourg auf dem Programm stand. Am Nachmittag führte Pfarrer Bernd Höckelsberger die Gäste aus Speyer „auf den Spuren der Hl. Edith Stein“ durch Bad Bergzabern, besonders auch durch die St. Martinskirche, die Taufkirche der Heiligen. Hier fand auch am Abend die Vesper zum Palmsonntag statt, zu der auch die Angehörigen der Pfarrei eingeladen waren.
Ein gemeinsames Abendessen im Edith-Stein-Haus beschloss den Tag, bei dem man „zusammensitzen und sich austauschen konnte, was auch für Theologen immer wieder wichtig ist“, wie Bischof Wiesemann betonte. Bei dieser Gelegenheit erhielt der Weihekandidat aus der Hand des Bischofs seine Admissio-Urkunde. Gabriel Kimmle bedankte sich beim Bischof für das in ihn gesetzte Vertrauen und die Zusage des Gebetes. Bischof Wiesemann bedankte sich bei der Pfarrei für die gastfreundliche Aufnahme und wünschte allen fruchtbare Kar- und Ostertage.

[Text und Foto: Doris Ehrhardt]


Sonntag, 03. Juli 2022
„Die Liebe Christus drängt uns hinaus“

Speyer. Bischof Wiesemann sendet Philipp Ochsner in den seelsorglichen Dienst im Bistum Speyer aus. In einem feierlichen Gottesdienst am Sonntag im Dom wurde Gemeindeassistent Philipp Ochsner von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann offiziell in den seelsorglichen Dienst des Bistums Speyer ausgesandt. Begleitet wurde Ochsner dabei von Kollegen seines Ausbildungsjahrgangs aus Würzburg und Bamberg, die als Konzelebranten den Gottesdienst mitfeierten. Darüber hinaus waren zahlreiche Weggefährten zugegen: Familie und Freunde, Vertreter der Heimatpfarrei Pax Christi Speyer und der Ausbildungspfarrei Hl. Martin in Kaiserslautern, zudem Schwestern des Instituts St. Dominikus und Vertreter und Vertreterinnen der Malteser. Sie alle begrüßte der Bischof und freute sich insbesondere auch über die Anwesenheit einiger Pastoral- und Gemeindeassistentinnen, die aus Anlass ihres 25-jährigen Dienstjubiläums an dem feierlichen Gottesdienst teilnahmen. Insbesondere verlieh Wiesemann seiner Freude über die Aussendung Ochsners Ausdruck und wünschte ihm, dass die Liebe zu Christus und seiner Botschaft „Motivations- und Freudenquelle“ für ihn sein möge.

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In seiner Predigt nahm Bischof Wiesemann Bezug zum Tagesevangelium nach Lukas im zehnten Kapitel. Darin wird berichtet, wie Christus seine Jünger aussendet, damit diese „nicht in der Blase bleiben“, so der Bischof, sondern in der Wirklichkeit des Lebens ihre Erfahrungen machten. Dabei seien sie ganz auf sich gestellt gewesen, ohne Ausstattung, ohne Vorrat und Absicherung. Und sie durften erleben, dass ihre Botschaft „das Reich Gottes ist nahe, Jesus ist da“ die Menschen stärkte und heilte.
Dies habe auch der Beauftragte Philipp Ochsner erlebt. In die Kirche hinein gewachsen war er in der Speyerer Pfarrei St. Hedwig mit Pfarrer Bernhard Linvers, der auf die Menschen zugegangen und sich um deren sozialen Nöte gekümmert habe. Auch das Institut St. Dominikus, mit dem Ochsner eng verbunden ist, folge dem Credo des Ordensgründers, hinaus und zu den Menschen zu gehen. Ochsners eigenes Engagement bei den Maltesern belege, dass die Bezeugung des christlichen Glaubens und die Unterstützung für Bedürftige wichtige Anliegen für ihn seien. Das Wort des Apostels Paulus „Caritas Christi urget nos“ übersetzte Wiesemann in diesem Zusammenhang mit „die Liebe Christi drängt uns hinaus“. Angesichts der Not vieler Menschen gäbe es viel zu tun. Mit den Worten „Gehen wir hinaus und sagen den Leuten: das Reich Gottes ist euch nahe, Christus ist da“ schloss Wiesemann seine Predigt.
Die Beauftragung begann mit der Aufrufung des Kandidaten, dem der traditionelle Satz „Hier bin ich“ folgte. Einer Auflistung seiner Aufgaben als Gemeindeassistent folgte die Frage nach der Bereitschaft, diesen Dienst zu übernehmen und der Antwort „Ich bin bereit“. Mit Handschlag und Überreichung der Heiligen Schrift beauftragte Bischof Wiesemann Philipp Ochsner zu seinem seelsorglichen Dienst im Bistum Speyer.
In anschließenden Fürbitten wurden besonders die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche, die Orden und die sozialen Dienste bedacht, welche durch die Veränderungsprozesse der Kirche besonders herausgefordert sind. Ochsner selbst ergriff abschließend das Wort um Familie, Freunden, seinen Ausbildern und Kurskollegen und den zahlreichen anwesenden Weggefährten zu danken.
Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, an dem zahlreiche Ministrantinnen und Ministranten aus der Heimat- und der Praxispfarrei teilnahmen, sorgten der Aufbauchor des Mädchenchores am Dom und die Knabenstimmen der Domsingknaben unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori und Domkantor Joachim Weller. Die Orgel spielte der Zweite Domorganist Christoph Keggenhoff.

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Gemeindeassistent Philipp Ochsner
„Wir haben als Christen die schönste Botschaft für die Welt!“, freut sich Ochsner auf seine künftige Aufgabe in der Pfarrei Hl. Remigius, Kusel. Seit Kindheitstagen hat er den Wunsch, sich mit Seelsorge zu beschäftigen: „Theologie ist spannend, weil du nicht nur für Menschen da bist, sondern auch deine Zeit mit ihnen verbringst.“ Praktische Erfahrungen in Pfarreien, Schulen und Projekten habe ihn dabei bestärkt, das Theologiestudium in Mainz zu absolvieren. Dabei sei ihm auch insbesondere in den letzten Monaten klar geworden, dass das Aufgeben keine Option ist: „Wenn alle gehen, wer macht es dann? Jetzt erst recht!“. Entscheidend sei, dass die Freude am Glauben, die Liebe zu den Menschen und Gott vorhanden sei – und dies von einem selbst ausgestrahlt werde.
Ochsner betont, dass es ihm ein wenig unangenehm ist, im Rahmen seiner Beauftragung derart im Mittelpunkt zu stehen. „Wir sind hier eine tolle Gemeinschaft.“, sagt er und verweist auf Alina Menzel, die voraussichtlich im kommenden Jahr beauftragt wird, sowie den Bewerberkreis der Gemeinde- und Pastoralreferent*innen.